Basilikum und Kräuter: Anbau und Pflege auf dem Balkon, im Beet und drinnen
Basilikum gehört zu den beliebtesten Küchenkräutern weltweit. Sein aromatischer Duft, seine Vielseitigkeit in der Küche und seine einfache Kultivierbarkeit machen ihn zum idealen Einstieg für Hobbygärtner. Doch auch andere Kräuter wie Thymian, Rosmarin, Schnittlauch, Petersilie oder Minze lassen sich erfolgreich auf dem Balkon, im Gartenbeet oder auf der Fensterbank ziehen.
1. Allgemeines zu Basilikum und Kräutern
Basilikum (Ocimum basilicum) stammt ursprünglich aus tropischen Regionen, insbesondere Indien und Afrika, und bevorzugt daher warme, sonnige Standorte. Er ist einjährig und sollte regelmäßig beerntet werden, um die Pflanze buschig und kräftig zu halten.
Andere Küchenkräuter unterscheiden sich stark in ihren Ansprüchen. Während mediterrane Kräuter wie Rosmarin, Thymian und Salbei viel Sonne und durchlässige Erde brauchen, bevorzugen heimische Sorten wie Schnittlauch oder Petersilie eher halbschattige Standorte und gleichmäßig feuchte Böden.

2. Tipps für den Balkon
Ein Balkon bietet ideale Bedingungen für den Kräuteranbau, besonders wenn er nach Süden oder Westen ausgerichtet ist.
- Standort: Volle Sonne für mediterrane Kräuter, Halbschatten für empfindlichere Arten wie Petersilie.
- Töpfe und Kästen: Kräuter benötigen ausreichend große Gefäße mit gutem Wasserabfluss. Staunässe sollte vermieden werden.
- Substrat: Eine Mischung aus Kräutererde und Sand ist für mediterrane Arten ideal. Petersilie und Schnittlauch bevorzugen humusreichere Erde.
- Bewässerung: Regelmäßiges, aber mäßiges Gießen. Basilikum darf nicht austrocknen, mag aber auch keine Nässe von unten.
3. Kräuter im Gartenbeet
Ein Gartenbeet bietet tieferen Wurzelraum und ist besonders für mehrjährige Kräuter vorteilhaft.
- Beetvorbereitung: Lockere, durchlässige Erde mit guter Nährstoffversorgung. Hochbeete eignen sich hervorragend.
- Mischkultur: Kräuter wie Basilikum sind gute Partner für Tomaten, da sie Schädlinge fernhalten.
- Pflege: Regelmäßiges Zurückschneiden fördert das Wachstum. Blütenbildung sollte verhindert werden, da sie die Blattqualität beeinträchtigt.
4. Kräuter auf der Fensterbank
Auch ohne Balkon oder Garten ist der Anbau möglich – auf der Fensterbank in Küche oder Wohnzimmer.
- Lichtbedarf: Südfenster bevorzugt. Bei Lichtmangel helfen LED-Pflanzenlampen.
- Gefäße: Kleine Töpfe mit guter Drainage, idealerweise mit Untersetzer.
- Raumklima: Gleichmäßige Temperaturen, keine Zugluft. Luftfeuchtigkeit erhöhen durch gelegentliches Besprühen.
- Tipp: Für den Indoor-Anbau eignen sich besonders Basilikum, Petersilie, Koriander und Minze.
5. Pflegehinweise und Ernte
- Ernte: Immer von oben oder seitlich einzelne Triebe mit mindestens zwei Blattpaaren abschneiden. Niemals nur einzelne Blätter zupfen.
- Düngung: Bei Bedarf alle zwei bis vier Wochen mit organischem Flüssigdünger.
- Schädlinge: Blattläuse oder Trauermücken können auftreten – bei starkem Befall natürliche Mittel wie Neemöl einsetzen.
6. Samen gewinnen aus Basilikum
Um Basilikum selbst zu vermehren, kannst du am Ende der Saison die Samen ernten. Lässt man die Pflanze blühen, bilden sich nach der Blüte dunkle, kleine Samenkapseln. Sobald diese vollständig trocken sind, können sie vorsichtig abgenommen und geöffnet werden. Die winzigen schwarzen Samen lassen sich an einem dunklen, kühlen und trockenen Ort in einem Papierumschlag oder einem Schraubglas lagern. Achte darauf, nur gesunde und kräftige Pflanzen zur Samengewinnung auszuwählen – so erhältst du robuste Nachzuchten mit stabilem Aroma.

7. Basilikum richtig aussäen
Die Aussaat von Basilikum erfolgt idealerweise ab März auf der Fensterbank oder ab Mai direkt ins Freiland. Basilikum ist ein Lichtkeimer – das bedeutet, die Samen dürfen nicht mit Erde bedeckt werden, sondern werden nur leicht angedrückt. Halte die Erde konstant feucht, aber nicht nass, bei Temperaturen um 20 bis 25 Grad Celsius. Erste Keimlinge zeigen sich nach fünf bis zehn Tagen. Sobald die Pflanzen zwei bis drei Blattpaare entwickelt haben, können sie vereinzelt oder in größere Töpfe umgepflanzt werden.
8. Lagerung und Konservierung von Basilikum
Frisch geernteter Basilikum hält sich im Kühlschrank nur wenige Tage, daher ist eine schnelle Weiterverarbeitung sinnvoll. Alternativ kannst du ihn einfrieren oder in Olivenöl einlegen. Zum Trocknen ist Basilikum eher ungeeignet, da er dabei viele Aromastoffe verliert. Das Einfrieren in Eiswürfelformen mit etwas Öl oder Wasser erhält das Aroma deutlich besser. Auch Pesto eignet sich hervorragend zur langfristigen Konservierung – luftdicht verschlossen hält es sich im Kühlschrank mehrere Wochen.
9. Wilder Basilikum – Ocimum americanum und Co.
Neben dem bekannten Genoveser Basilikum gibt es wilde und exotische Sorten wie Thai-Basilikum, Zitronen-Basilikum oder afrikanisches Buschbasilikum. Diese Varianten sind robuster, haben oft intensivere Aromen und eignen sich besonders für warme, trockene Standorte. Sogar in Deutschland bin ich dieses Jahr auf wilden Basilikum gestoßen, mitten in einer Wiese, ich habe den Duft wahrgenommen und gemerkt unter mir wächst ein kleiner Basilikum. Ich konnte kaum glauben das hier wilder Basilikum wächst. Wilder Basilikum wächst kompakter und blüht üppiger – ein Magnet für Bienen und andere Bestäuber. In der Küche eröffnen sie neue Geschmacksrichtungen von süßlich-anisartig bis zitronig-frisch und sind ideale Begleiter für asiatische, afrikanische und orientalische Gerichte.

10. Rezepttipps mit Basilikum
Klassiker wie Tomate-Mozzarella mit frischen Basilikumblättern und gutem Olivenöl sind schnell zubereitet und geschmacklich unschlagbar. Für Pesto benötigst du nur frischen Basilikum, geröstete Pinienkerne, Parmesan, Knoblauch, Salz und Olivenöl – alles fein pürieren und sofort genießen oder haltbar machen. In der indischen Küche passt Basilikum gut zu Currys, Dals oder vegetarischen Reisgerichten. Besonders Thai-Basilikum verleiht asiatischen Wok-Gerichten eine exotische Note. Auch in Getränken, z. B. Basilikum-Limonade oder Cocktails, sorgt das Kraut für frische Akzente.
Fazit
Kräuter wie Basilikum lassen sich unkompliziert in nahezu jeder Umgebung kultivieren. Wichtig sind passende Lichtverhältnisse, gute Drainage und eine regelmäßige Pflege. Ob auf dem Balkon, im Garten oder drinnen – frische Kräuter werten nicht nur jede Mahlzeit auf, sondern sorgen auch für Duft und grüne Atmosphäre im Alltag.
Redanktion Pollinger, München 2025
Quellen:
Bundeszentrum für Ernährung (BZfE)
https://www.bzfe.de → Informationen zu Küchenkräutern, Standortwahl und Nährstoffbedarf
Mein schöner Garten – Burda Verlag
https://www.mein-schoener-garten.de/pflanzen/kraeuter → Detaillierte Pflanz- und Pflegetipps zu Basilikum und Co.
Gartenakademie Rheinland-Pfalz
https://www.gartenakademie.rlp.de → Ratgeber zu Kräuterpflege, Bodenarten, Mischkultur und Winterhärte
Gartenlexikon.de
https://www.gartenlexikon.de/kraeuter → Praxisnaher Überblick über über 30 Kräuterarten mit Pflegehinweisen
NABU – Naturschutzbund Deutschland e. V.
https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/balkon-und-garten/
→ Umweltgerechte Tipps für biologischen Kräuteranbau
Kräuterbuch: Der praktische Ratgeber
ISBN: 978-3-8338-8115-9 (GU Verlag) → Fachbuch über Anbau, Pflege und Verwendung von Küchen- und Heilkräutern
Thünen-Institut für Ökologischen Landbau
https://www.thuenen.de → Forschung zu Kräuterkultivierung im Bio-Anbau
Wilder Basilikum: https://www.distelwerk.de/
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