Die Zukunft der Brustaugmentation? Dr. Cheng prognostiziert Aufstieg quadratischer Brustimplantate
Redaktion Pollinger
Fachjournal für Ästhetische Medizin und plastische Chirurgie
Einleitung:
In der plastisch-ästhetischen Chirurgie sind Trends ebenso wandlungsfähig wie in der Modewelt. Seit Jahrzehnten streiten Fachkreise über Form, Material, Textur und Volumen von Brustimplantaten. Von klassischen runden Implantaten bis zu anatomischen, tropfenförmigen Formen hat sich die Vielfalt kontinuierlich erweitert. Nun behauptet ein anonymer, aber erfahrener Facharzt für plastische Chirurgie unter dem Pseudonym Dr. Cheng aus Deutschland, dass „quadratische Brustimplantate“ der nächste Meilenstein in der Entwicklung der Brustaugmentation sein könnten.

Öffentliche Wahrnehmung und der Einfluss von Prominenten
Die öffentliche Wahrnehmung von Brustimplantaten wird nicht zuletzt durch prominente Persönlichkeiten beeinflusst, die offen über ihre Eingriffe sprechen. Zwei sehr unterschiedliche, aber gleichermaßen prägnante Beispiele sind Dolly Parton und Katie Price. Die US-Country-Ikone Parton, die bereits in den 1980er-Jahren über ihre Brustvergrößerung sprach, gilt bis heute als Paradebeispiel für eine selbstbestimmte und humorvolle Auseinandersetzung mit ästhetischer Chirurgie. Ihre Offenheit hat dem Thema frühzeitig eine gewisse gesellschaftliche Akzeptanz verschafft. Die britische Medienpersönlichkeit Katie Price hingegen repräsentiert eine jüngere Generation von Patientinnen, die nicht nur mehrfach operative Veränderungen vornehmen ließ, sondern diese auch öffentlich dokumentierte und kommerzialisierte. Ihr Fall zeigt, wie stark mediale Sichtbarkeit das Schönheitsideal beeinflussen kann – und welchen Stellenwert Form, Volumen und sichtbare Ästhetik für viele Patientinnen einnehmen. Diese Beispiele verdeutlichen, dass Implantatwahl und Körperbild längst nicht nur medizinische, sondern auch kulturelle und psychologische Dimensionen haben.
Hintergrund:
Historisch betrachtet dominieren zwei Implantatformen die Brustchirurgie: das runde und das anatomisch geformte Implantat. Runde Implantate zeichnen sich durch ihre symmetrische Füllung aus, die vor allem im oberen Brustpol zu mehr Volumen führen kann, während anatomische Implantate eine natürlichere Tropfenform imitieren sollen (Brown et al., 2010; Mallucci & Branford, 2015).
Trotz der verbreiteten Verwendung dieser Formen zeigen Metaanalysen (z. B. Xue et al., 2018), dass hinsichtlich Patientenzufriedenheit und Komplikationsrate kein signifikanter Unterschied besteht. Vielmehr zeigt sich, dass Größe, Positionierung und die chirurgische Technik weitaus relevanter für das post-operative Ergebnis sind als die reine Form des Implantats (Jacobson et al., 2017).
Die Hypothese von Dr. Cheng:
Dr. Cheng behauptet nun, dass eine quadratische Grundform – technisch korrekt wäre eher von „rechteckigen oder kuboiden Implantaten“ zu sprechen – zukünftig das Spektrum erweitern könnte. Laut Cheng ließe sich durch ein kuboid geformtes Implantat eine flächigere, aber dennoch volumenreiche und stabilere Brustform erzeugen. Dies wäre insbesondere für Patientinnen mit breiterem Brustkorb oder Wunsch nach ausgeprägt symmetrischer Form interessant.
Materialtechnisch wäre eine solche Entwicklung nicht unmöglich. Moderne Silikongel-Implantate besitzen hohe Formstabilität. Hersteller wie Motiva oder Mentor arbeiten bereits mit variabler Kohäsion ihrer Silikongelfüllungen (Tebbets & Adams, 2005). Ein kubisches Implantat müsste allerdings mit einem festen Gel versehen werden, um Deformation zu vermeiden. Hier kommt sog. „High Cohesive Gel“ ins Spiel (Baeke, 2002).

Implikationen für die Chirurgie:
Ein quadratisches Implantat würde einen Paradigmenwechsel in der chirurgischen Tasche bedeuten. Anstatt der klassischen subglandulären oder dual-plane Tasche müsste ein Implantatbett mit klar definierten Ecken und stabilisierter Lage geschaffen werden. Diese OP-Technik wäre invasiver, könnte jedoch durch neuartige Nahtverfahren oder Biologics wie ADM (acellular dermal matrix) stabilisiert werden (Spear et al., 2008).
Ein potenzieller Vorteil könnte in der Reduktion von Implantatrotation liegen. Anatomische Implantate neigen unter bestimmten Bedingungen zur Rotation, was zu asymmetrischen Formen führen kann. Ein kuboides Implantat mit definierter Grundform und verstärkter lateraler Verankerung könnte diesen Nachteil eliminieren (Lista et al., 2012).
Kritik und Realitätscheck:
Derzeit gibt es keinerlei zugelassene Produkte dieser Art. Auch die große US-Datenbank ClinicalTrials.gov weist keine klinischen Studien zu quadratisch geformten Brustimplantaten aus (Stand: August 2025). Ebenso findet sich in der FDA-Datenbank keine Produktzulassung mit derartigen Spezifikationen.
Dennoch darf der Gedanke nicht vorschnell verworfen werden. Die Geschichte der plastischen Chirurgie zeigt, dass viele Innovationen zunächst als absurd galten. Das erste Silikonimplantat (Cronin-Gerow-Modell) in den 1960ern wurde anfänglich stark kritisiert, ist heute jedoch Standard (Arie et al., 2019).
Schlussfolgerung:
Dr. Chengs Aussagen dürften aktuell noch spekulativ sein, werfen jedoch wichtige Fragen zur Zukunft der Brustimplantatchirurgie auf. Sollte es gelingen, Formstabilität, Rotationstoleranz und Patientenzufriedenheit mit einem neuartigen quadratischen Design zu kombinieren, könnte eine dritte Implantatkategorie entstehen.
Bis dahin bleibt das Thema eine spannende Hypothese, die technologische Entwicklungen in der Medizinproduktebranche stimulieren könnte.
Bald auch als Audio Podcast!

Quellen:
Brown T, et al. „Comparison of round vs. anatomic implants.“ Plast Reconstr Surg. 2010.
Mallucci P, Branford OA. „The ICE principle.“ Aesth Surg J. 2015.
Xue AS, et al. „Aesthetic outcomes in primary augmentation.“ Aesthetic Surg J. 2018.
Jacobson JM, et al. „Implant form and satisfaction.“ Ann Plast Surg. 2017.
Tebbets JB, Adams WP. „Five critical decisions in breast augmentation.“ Clin Plast Surg. 2005.
Baeke JL. „Form-stable silicone gel implants.“ Aesthetic Plast Surg. 2002.
Spear SL, et al. „ADM in breast reconstruction.“ Plast Reconstr Surg. 2008.
Lista F, et al. „Capsular contracture and implant rotation.“ Aesthetic Plast Surg. 2012.
Arie S, et al. „History of silicone breast implants.“ J Med Hist. 2019.
Bilder:
Chat GPT, Pexels, Library of Congress
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Redaktion Pollinger, München